Information über die Geschichte

Świeradów Zdrój bis 1945 unter dem Namen Bad Flinsberg bekannt.

Die Stadt an der Queis blickt auf eine 600-jährige Geschichte zurück:

1337

Erste Erwähnung der Ortschaft Flinsberg. Es wird vermutet, dass als erste Siedlung im oberen Teil des Tales der Queis das Oberdorf entstand.

1550

Ein Rasthof „Fegebeutel" wird erwähnt. Dieser war vermutlich an der Stelle, wo später der „Kretscham" entstand. Um diesen herum entwickelte sich das Niederdorf bis zum XVII Jahrhundert. Der „Fegebeutel" war nach Überlieferungen ein verrufener Ort.

1572

Der Arzt Leonhart Thurneysser aus Berlin hat in einem seiner Bücher die Mineralwasserquelle beschrieben und nannte sie einen „heiligen Brunnen".

1601–1607

Der Arzt und Naturforscher Gaspar Schwenckfeld (1563-1609) aus Greiffenberg machte auf das Mineralwasser aufmerksam und nannte die Quelle „Bierbrunnen" vermutlich wegen der Farbe des Wassers, das sehr viel Eisen und auch reichlich Kohlensäure enthielt.

1736

Die Karte der Grafschaft Jauer zeigt die Verbindung beider Teile der Stadt im Tal der Queis. Ein Drittel der Stadt zog sich vom Tal in Richtung „Langer Berg" hin. Auch der „Bierbrunnen" ist auf dieser Karte eingezeichnet. Alle Teile des Ortes haben sich zu einem Ort „Flinsberg" verbunden.

1738-1739

Der Arzt Weist aus Wiegandsthal untersuchte die Quelle; das interessierte auch den Grafen Schaffgotsch. Auf seine Anregung hin wurde eine Kommission von 5 Personen, vor allem Ärzte, zur Inspektion / Untersuchung der Quelle gebildet. Die Untersuchungen ergaben, dass das Wasser des „Bierbrunnen" von Schwenckfeld besonders zum Trinken geeignet war. Das war der spätere „Oberbrunnen".

1742

Bau der evangelischen Kirche im Niederdorf.

1754

Der Oberbrunnen wurde ausgebaut und überdacht. Daneben wurde ein Pavillon mit Trinkgelegenheit gebaut. Die ersten Gäste kamen 1755.

1760

225 Häuser wurden gezählt, davon 20 in der Kolonie Groß-Iser. Der Teil des Ortes „Langer Berg" begann sich zu einem Kurort zu entwickeln.

1768-1795

Die ersten Kurhäuser wurden gebaut. Das „Alte Kurhaus" (1768), das „Neue Kurhaus" (1781), der Musikpavillon und das Badehaus mit 12 Wannen (1795).

1781

Einweihung der katholischen Kapelle im Mittelpunkt der Kureinrichtungen.

1791

198 Kurgäste

1811

Durch Zufall hat ein Junge beim Baden im Fluss Queis eine weitere Quelle entdeckt. Auf Anregung und Bemühen des Kurarztes Dr. Junge seit 1827 erschlossen als Niederbrunnen.

1838-1839

Das Leopoldsbad wurde erbaut. Heute das Zentrum für Rheumatologie und Rehabilitation

1866

Im Kurort wurde ein Laubengang gebaut.

1870

Flinsberg erhält eine Poststation mit Telegraphenanschluss.

1879

Das Ludwigsbad wurde am „Unterbrunnen" eröffnet, und mit der Mineralwasserquelle „Marienquelle" verbunden. Initiator war der Kurarzt Dr. Adam, in den Jahren 1871-1918 wurde dort auch das Schlammbaden praktiziert.

1884

Friedeberg wurde an das staatliche Eisenbahnnetz angeschlossen.

1885

Flinsberg hat 7 Quellen, zwei mit Trinkwasser (der „Oberbrunnen" mit 1500 Liter / Stunde und der „Unterbrunnen" an der Queis) und fünf mit Mineralwasser zum Baden (4 im Bereich des Ortes und 1 an der Queis).
In diesem Jahr wurden 2000 Gäste registriert mit steigender Tendenz. Die Gebäude und Kureinrichtungen welche vor 1800 gebaut wurden sind unzureichend.

1895-1897

Fast alle Gebäude um den „Oberbrunnen" wurden bei einem Brand vernichtet.

1898

Am 01.05. wurde mit dem Bau des Kurhauses und des Parks nach den Plänen des Breslauer Architekten Grosser begonnen.

1899

01.07. Einweihung des restaurierten Kurhauses.

1900

Weitere Gebäude und auch eine Wandelhalle mit einem Orchesterpodium, eine Trinkhalle, das Verwaltungsgebäude und der Park wurden fertig gestellt.
Dank dieser Investitionen entwickelte sich Flinsberg zu einem führenden deutschen Kurort.
Gleichzeitig mit dem Bau des Kurhauses wurde auch eine katholische Kirche gebaut.
Die Kosten für alle Bauvorhaben mit Grundstücken, Straßen u.s.w. betrugen 2,2 Millionen Reichsmark. Zu dieser Zeit eine sehr hohe Summe. Alles das wurde vom Grafen Friedrich von Schaffgotsch finanziert.

1904-1905

Um den Umfang der Kureinrichtung zu erweitern, wurde das Marienbad gebaut. In diesem wurden Moorbäder eingerichtet.
Die Einwohnerzahl stieg auf 1900.

1906

Gründung eines Wintersportclubs. Flinsberg entwickelt sich zum Wintersportort. Eine Schlitten-Bobbahn und zwei Ski-Sprungschanzen wurden gebaut. Das Gebiet „Groß Iser" wurde zum Eldorado der Skilangläufer. In den Jahren 1929 bis 1939 wurden die Rodler aus Flinsberg mehrere male Europameister.

1909

Zum 30.10 wurde durch eine private Initiative eine Eisenbahnverbindung zwischen Friedeberg und Flinsberg geschaffen und damit war Flinsberg an das allgemeine Eisenbahnnetz angeschlossen.
In diesem Jahr kamen 11000 Besucher , darunter 5700 Kurgäste. In diesem Jahr wurde auch der Kongress der Kurorte Deutschlands in Flinsberg durchgeführt. Initiator des Kongresses war der in Flinsberg von 1860 – 1942 tätige Arzt Dr. Josef Siebelta, der auch ab 1894 Kurarzt war.
Er war ein besonderer Förderer und Liebhaber des Iser Gebirges und trug damit wesentlich zum Bekannt werden des Kurortes Flinsberg bei.
1938 wurde er zum Ehrenbürger von Flinsberg ernannt.

1913

Das Wasserleitungsnetz im Kurviertel und im Niederdorf wurde gebaut.

 

An Stelle der Kantorschule der evangelischen Kirche und Mittelschule wurde eine 6-klassige Hauptschule eröffnet. Die einklassige Schule im Oberdorf und die katholische Schule neben dem Ludwigsbad waren bis 1938 geöffnet. Die Siedlung Groß Iser hatte ihre eigene Schule. 1938 wurde dort eine neue Schule errichtet.

 

Nach 13 Jahren Entwicklung des Kurbetriebes wurde der Name des Ortes in „Bad Flinsberg" geändert.
Mit 15000 Kurgästen wurde ein Höhepunkt für damalige Zeiten erreicht.
In der Zeit des 1. Weltkrieges sank die Zahl der Kurgäste um die Hälfte.

1923

Während der Inflation war die Entwicklung der Stadt gestoppt. Viele Pensionsbesitzer waren verschuldet.

1924

Ein Bergverein, mit dem Ziel die Region zu fördern und zu entwickeln wurde gegründet.
Im Sudenten- und Iser-Gebirge bestand seit 1880 ein Verein der Bergwanderer mit Sitz in Flinsberg und einer Hütte der Heufuderbaude.

1929

Die Zahl der Gäste stieg wieder auf 18000, schrumpfte aber anschließend wieder wegen der allgemeinen Wirtschaftskrise.

1931

Eröffnung des Schwimmbades „Strandbad". Initiator war der Bürgermeister Paul Schmidt. Ihm verdankt auch die Kurstraße ihr Aussehen.

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